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Einst war Insinger eine lebendige Gemeinde mit einem Hotel, zwei Kirchen und vier Trading Stores, heute erlebt man den Charme verfallener Holzhäuser. Besonders faszinierend sind zwei Kirchen ukrainischer Einwanderer.


Im Jahr 2000 war noch einmal alles wie früher: Die einstigen Einwohner von Insinger kehrten zu einem großen „Homecoming“ in den Ort zurück, in dem sie Jahrzehnte lang gelebt und gearbeitet hatten. Bestimmt wurde gefeiert, gegrillt und getanzt. Vermutlich auch die eine oder andere Träne vergossen angesichts der klapprigen alten Häuser.

Insinger

Riesige Schilder entlang des Highways kündigen den Ort auch heute noch an, obwohl es hier nur noch ein kleines Postamt für die umliegenden Farmen gibt. Eine prächtige Kirche im ukrainisch orthodoxen Stil steht direkt an der Straße, eine weitere liegt nur einen Kilometer entfernt.

Insinger

Die ersten Siedler kamen – angeführt von Fredrik Robert Insinger – Ende des 19. Jahrhunderts in den Osten der Provinz, die damals noch zu den Northwest Territories gehörte. Sie gruben Löcher in die Erde und bauten darüber Häuser aus Ästen, Lehm und Gras. Später kamen Ukrainer, um hier Landwirtschaft zu betreiben.

Insinger

Zur Blütezeit in den 1930er-Jahren gab es ein Hotel, ein Café und mehrere Läden, Schule, Schmiede und zwei Autowerkstätten. Sogar an die Eisenbahn war Insinger angeschlossen. Doch viele Männer mussten zum Arbeiten in die Städte pendeln, und irgendwann begann der Exodus. 1999 wurde der Grain Elevator abgebaut.

Insinger

Manche der Häuser scheinen fluchtartig verlassen worden zu sein, vergammelte Möbel stehen herum, Geschirr im Küchenschrank. In einem Zimmer stapeln sich Kisten mit Büchern – Groschenromane mit schwülstigen Titeln. In einem alten Laden hängt die Tapete in Fetzen von der Wand, Bäume strecken ihre Zweige durch die Fenster.

 

Info: Insinger liegt an Highway 16, rund 55 Kilometer nordwestlich von Yorkton.

Die Recherche zu diesem Beitrag fand mit Unterstützung von Tourism Saskatchewan statt.